News und Rennberichte
Savognin, Weltcup Albstadt und Nove Mesto
Details über das nationale Rennen in Savognin und meinen beiden ersten Weltcup Erfahrungen in der Elite Kategorie.
Swiss Bike Cup Savognin:
Am Samstag vor dem Rennen in Savognin regnete es, wie schon oft in dieser Saison, sehr stark. Glücklicherweise besserte sich das Wetter auf den Sonntag und mit einem trockenen Wind wurde die Strecke sehr gut fahrbar und der Untergrund griffig. Die Strecke würde ich nicht gerade als meine Lieblingsstrecke bezeichnen, da sie sehr steile und eher kurze Anstiege hat, dazu ist sie nicht besonders technisch und hat viele Graskurven.
Ich startete gut aus der zweiten Reihe hinaus und befand mich am Ende der Spitzengruppe. Durch den Handorgeleffekt verlor ich immer wieder einige Meter, welche ich zufahren musste, dennoch fühlte ich mich sehr gut und konnte das Tempo mithalten. In der zweiten Abfahrt hatte ich einen kleinen Sturz und verlor die Spitzengruppe. Anschliessend wollte ich wieder aufschliessen, wobei ich meinen hinteren Reifen an einem Stein aufschlitze. Meiner Meinung nach hätte der Reifen einen solchen Stein ohne Probleme überrollen sollen und ich ärgerte mich sehr. Bis zur nächsten Zieldurchfahrt verlor ich viele Positionen und befand mich nur noch in den Top 20. Für den Rest vom Rennen galt es so viele Fahrer wie möglich zu überholen und noch so viele UCI Punkte wie möglich zu sichern. Mit konstanten Rundenzeiten und einem guten Gefühl konnte ich mich bis auf den 11. Rang vorkämpfen. Das Endresultat war zwar etwas frustrierend wegen dem Platten, aber es war das erste Rennen, bei dem ich mich sehr gut gefühlt habe und das gab mir Sicherheit für die nächsten Rennen.
Weltcup Albstadt (GER):
Bereits am Donnerstag nach Savognin reisten wir an den ersten Weltcup in Albstadt, Deutschland. Wie bereits gewohnt war das Wetter schlecht und es regnete bis am Freitagabend. Fürs Wochenende war jedoch gutes Wetter angesagt. Albstadt ist eine meiner Lieblingsstrecken und ich konnte hier immer sehr gute Resultate zeigen, wie letztes Jahr mit meinem 9. Rang in der U23 Kategorie. Dies half mir mental ruhig zu bleiben und mich auf das Rennen zu konzentrieren.
Das Elite Rennen startete um 14:35 Uhr. Mit der Startposition 99. startete ich sehr weit hinten im Fahrerfeld, was es nicht gerade einfach macht ein gutes Resultat zu zeigen. Von der ersten Sekunde des Rennens an, war ich nach vorne orientiert und versuchte so viele Gegner wie irgendwie möglich zu überholen. Zum Teil fuhr ich sehr aggressive Linien, um Fahrer zu überholen und arbeitete viel mit meinen Ellenbogen, um mir Platz zu machen. Nach der Startrunde war ich dadurch bereits auf der 60 Position, was schon ziemlich gut war. Von dort aus machte ich jede Runde einige Plätze gut und arbeitete mich weiter nach vorne. Eine kleine Kollision mit einem anderen Fahrer bei einem Überholmanöver kostete mich einige Sekunden und Plätze, welche ich aber bis am Ende wieder gut machen konnte. Das ganze Rennen fühlte ich mich sehr gut und immer konzentriert, was ich so noch fast nie erlebt hatte. Ich hatte keine Runde oder keinen Streckenabschnitt, bei diesen ich nicht mit 100% gefahren bin. Ich erreichte das Ziel als 53., womit ich sehr zufrieden bin. Nach einer kurzen Zeit brach ich im Ziel durch die Erschöpfung in mir zusammen und musste mich mehrere Minuten ausruhen.
Weltcup Nove Mesto na Morave (CZ):
Direkt vom Weltcup in Albstadt sind wir nach Tschechien an den nächsten Weltcup gefahren was uns acht Stunden Reisezeit ersparte. Zudem konnte ich so mehrmals auf der technisch anspruchsvollen Strecke trainieren und so die schnellsten und effizientesten Linien für mich suchen. Die ganze Woche war gutes Wetter was die Strecke immer staubiger, rutschiger und gröber machte. Das effiziente Fahren machte mir so immer mehr Mühe, was wohl aber auch auf die meisten anderen Fahrer auch zutraf.
Ich startete erneut sehr weit hinten im Fahrerfeld auf Position 97. Bereits kurz nach dem Start riss ein Fahrer vor mir die Kette und ich musste schon heftig auf die Bremsen gehen und danach erneut beschleunigen. Nach diesem Manöver war ich bereits in den letzten 10 Fahrern des Rennens. Kaum 200m weiter musste ich erneut stoppen, da es vor mir einen Massensturz gab, der die ganze Strecke sperrte. Dies kostete mich erneut viel Zeit. Als ich endlich richtig ins Rennen starten konnte waren die Top 50 Fahrer schon ausser Sicht, was mich sehr frustrierte. Dadurch überdrehte ich in der Startrunde und der darauffolgenden Runde sehr stark, weil ich so viele Plätze wie möglich gutmachen wollte. Bis auf den 67. Zwischenrang von 120 Fahrern hatte ich mich nach vorne gearbeitet als ich explodierte. Dies passierte, weil es auf der Strecke nur wenige Möglichkeiten gab zu überholen und an diesen Stellen sollte man sich eigentlich erholen. Kurz darauf verlor ich etwas Luft im Hinterreifen den Grund kenne ich nicht. Womöglich war es ein Durchschlag in einem Rockgarden aber die Zuschauer waren so laut, dass ich die Geräusche meines Bikes nicht mehr wahrnehmen konnte. In der Techzone wurde mir der Reifen wieder aufgepumpt und ich verlor kaum Zeit aber meine Energie war schon aufgebraucht. In den folgenden Runden konnte ich nichts mehr auswirken und verlor immer mehr Ränge, bis ich zum zweiten Mal in meinem Leben durch die 80% Regel als 84er aus einem Rennen genommen wurde. Die 80% Regel ist eine zeitliche Beschränkung, welche man für eine Runde haben darf. Dabei kann man maximal 180% der Rundenzeit des zurzeit führenden Fahrers haben, sonst wird man aus dem Rennen genommen. Dies dient dazu das die Spitze keine Fahrer überrunden muss und so das Rennen nicht verfälscht wird.
Dieses Resultat ist für mich sehr unbefriedigend, weil ich die Woche vorher viel besser gefahren bin und ich weiss, dass meine Form viel bessergewesen wäre. Dazu kommt, dass ich auf kurze Zeit gesehen nichts an der Situation ändern kann, um weiter vorne starten zu können. Der einzige Weg ist schnelle Rennen zu fahren und weiter UCI Punkte zu holen, was mich im UCI Ranking weiter nach vorne bringt. Im Moment bin ich die Nummer 270 im UCI World Ranking was nicht ausreicht. Um konkurrenzfähig zu sein, muss ich in die Top 50 sonst starte ich zu weit hinten.
Das nächste Rennen sind die Schweizermeisterschaften in Leysin in drei Wochen. Dort werden nicht so viele Fahrer am Start sein, wie an den Weltcups und die Startposition ist dadurch weniger relevant. Das stimmt mich positiv und ich bin bereits wieder motiviert hart zu trainieren für ein gutes Resultat.
(Bilder: EgoPromotion)